Neufeld Stadt der Nähe
Neufeld – die Stadt der Nähe, der kurzen Wege in vielfacher Hinsicht!
Neufeld ist eine kompakte Stadt mit relativ dichter Bebauung (jedenfalls für burgenländische Verhältnisse). Dies bringt einerseits die bekannten Probleme - Verkehr etc. mit sich, andererseits liegt darin ein Potenzial für die Zukunft – die weitere Ausgestaltung der „Stadt der Nähe“
Wer die Fachdiskussion oder tw. auch Mainstream-Medien in den letzten Monaten etwas verfolgt hat, dem ist das Konzept der "15-minute-city" untergekommen. Das Konzept wird derzeit in verschiedenen Städten in Europa umgesetzt - bekanntestes Beispiel ist Paris. Hintergrund: Mit dem Slogan „la ville du quart d’heure“ (Die Stadt der Viertelstunde), basierend auf dem Konzept von Carlos Moreno, Professor an der Universität Sorbonne, soll eine Stadtorganisation umgesetzt werden, mit dem Ziel, alle notwendigen Bereiche des alltäglichen Lebens in 15 Minuten zu erreichen – wenn möglich mit dem Fahrrad. Dies betrifft Einkaufen, ärztliche Versorgung, Schule, Arbeit, Freizeit, Sport, Kultur ...
Wenn auch Neufeld nicht mit Paris vergleichbar ist, so trifft jedenfalls die - sogar fußläufige - Erreichbarkeit der wichtigsten Einrichtungen und Mobilitätsziele (inkl. Bahnhof mit hervorragender Verbindung nach Wien) innerhalb von 15 Minuten zu. Diese Qualitäten in räumlicher Hinsicht zu erkennen, bewusst zu erhalten und bei Möglichkeit weiter zu verbessern (attraktive und sichere Wege, Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum, Bewusstseinsbildung etc.) ist ein Schwerpunkt im Leitbild für das Örtliche Entwicklungskonzept und Aufgabe für die Zukunft. Neben der räumlichen Nähe spielt hinsichtlich Lebensqualität auch die soziale Nähe, das Zusammenleben, eine wichtige Rolle. Das ist die zweite Säule des Leitbildes.
Neufeld soll ein Ort des Miteinanders, ein Ort der Begegnung und der Identifikation bleiben. Das kulturelle Angebot, die sozialen Dienstleistungen und Bildungseinrichtungen aber auch Orte des Austauschs und der Erholung werden ebenso gezielt weiterentwickelt und bewusst gestaltet.
1. Erkennbares, lebendiges Ortszentrum. Ein Ort, der zur Begegnung einlädt mit Sitzplätzen, „Begegnungszone“, verkehrsberuhigt und sicher. Es sind Aufenthaltsmöglichkeiten ohne Konsumzwang vorhanden.
2. Erholung- und Freiräume, die gut erreichbar sind und wo man durchatmen kann (z.B. Plätze, Parks, Fuß- und Radwege). Diese Flächen sind in ein „grünes Netz“ eingebunden.
3. Nahversorgung, die fußläufig erreichbar ist (Lebensmittelgeschäft, Apotheke, soziale und kulturelle Angebote)
4. Baukultur, die auf die Qualität und Identität der Siedlungsräume Rücksicht nimmt. Nachverdichtung mit Augenmaß, aber für „lebendige“ Stadt hilfreich.
5. Bevölkerungsmix und gemischte Quartiere, wo unterschiedliche Menschen zusammenleben (z.B. jung und alt, In- und Ausländer)
6. Nutzungsmix von Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Erholung etc.
7. Kurze Wege durch eine Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, die attraktiv und sicher ist. Tägliche Wege und Mobilitätsziele sind auch für alle ohne Auto zu bewältigen. „Vision Zero“ (keine Verkehrstoten und deutlich weniger Verletzte).
8. Bürger*innen der Stadtgemeinde entwickeln Initiativen und haben die Möglichkeit selbst maßgeblich zu einem lebenswerten Umfeld beizutragen. Sie werden in Entscheidungen, die ihr Lebensumfeld betreffen, eingebunden.